SPÖ-Bundesparteivorsitzender Andreas Babler sprach in einer Pressekonferenz das Problem der Privatisierung an: die großen Privatunternehmen, die Pflege anbieten, hätten enormen Zuwachs; jedes 5. Pflegebett in Österreich sei einem gewinnorientierten Konzern zuzuordnen, aber: „Wo Landesmittel zum Einsatz kommen, darf es keine Gewinnorientierung geben. Die beste Maßnahme gegen private Investoren ist das öffentliche Gesundheitssystem[1]“
[1] https://pflege-professionell.at/at-comeback-tour-in-ooe-spoe-babler-menschen-haben-anspruch-auf-funktionierendes-oeffentliches-pflegesystem
So ist es, Herr Babler, und hier ist die Politik gefordert.
Es sind aber auch die Bürger*innen gefordert, nachzudenken. Und zwar jene, die – wie in Leser*innen-Kommentaren immer wieder zu sehen ist – von einer „All-Inclusive-Mentalität“ sprechen.
Ich schlage diesen Begriff als Unwort des Jahres vor, und es ist komplett egal, an wen er sich richtet. Mal geht es dabei gegen nichtösterreichische Menschen, die angeblich andern die Butter vom Brot nehmen. Oder gegen jene, die sich angeblich in Vater Staats Schoß ausruhen wollen, oder gegen jene, die sich gegen Privatisierungen (zum Beispiel des Gesundheitswesens) aussprechen.
Nein, es ist keine (!) All-Inclusive-Mentalität, wenn fürs jahrelange Einzahlen und den Glauben an das versprochene und lang‘ erfolgreich gelebte Solidaritätsprinzip Leistungen erwartet werden.
Sondern es ist das, was eines sozial und gemeinschaftlich orientierten, fortschrittlichen Staates würdig ist. Immer noch leben wir in einem der reichsten Länder der Welt, und da sollte Gesundheitsversorgung für alle nicht in Frage stehen,
meint
Ihre Nachtigall
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