Wieder gibt es einen erschütternden Fall von Gewalt. Nicht allein, dass ältere Menschen gequält wurden, es sollen auch Fotos auf WhatsApp ausgetauscht worden sein[1].

Überforderung, das kommt dann schnell.

Die Energie für Zynismus, für Bosheit und fürs Fotografieren war aber da, auch für Aktivitäten in der WhatsApp-Gruppe, um die entsprechende Logistik zu gewährleisten.

Irgendwann reicht es, und dann kann und darf der Terminus der Überforderung nicht (mehr) für alles herhalten.

Die Ursachen von Gewalt sind vielfältig, und es gibt wenig schlimmeres, als ein vorschnell gefälltes Urteil. Pflege darf aber kein Auffangbecken sein für Menschen, die ihre Dienste „runterdrücken“ wollen, ansonsten aber kein Interesse an Anderen haben und – aus welchen Gründen auch immer – die Schwächsten zum Opfer ihrer Ignoranz machen.

Überforderung entschuldigt nicht alles, bei Weitem nicht. Hilfsangebote sind vorhanden, und allerspätestens hier ist der Punkt erreicht, an dem es keine Entschuldigung gibt, die mit zu viel (im Sinne der „berühmten“ Überforderung) zu tun hat.

Fallen die Urteile ähnlich aus, wie im Fall Kirchstetten[2], wirft dies die Frage auf, was abhängige Menschen einer Gesellschaft wert sind,

meint

Ihre Nachtigall

[1] APA (2023). Bewohner geschlagen und missbraucht: Pflegeheim-Prozess in St. Pölten. Der Standard (18.01.2023). Abgerufen unter: https://www.derstandard.at/story/2000142708477/bewohner-geschlagen-und-missbraucht-pflegeheim-prozess-in-st-poelten

[2] APA (2021). Bedingt Haftstrafen von Quälen von Heimbewohnern in Niederösterreich. Der Standard (17.02.2021). Abgerufen unter: https://www.derstandard.at/story/2000124259330/bedingte-haftstrafen-nach-quaelen-von-heimbewohnern-in-niederoesterreich