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Renate Nobis
Pflegefachassistenz (PFA) am Salzkammergut Klinikum zeigt sich als Erfolgsmodell – Best-Practice-Beispiel und Erfahrungsberichte 

2020 starteten am Salzkammergut Klinikum der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) die ersten Pflegefachassistent*innen (PFA) nach zweijähriger sehr praxisorientierter Ausbildung im Berufsleben durch. Mit vollem Erfolg! Durch die sehr gute und gezielte Vorbereitung gelang die Einführung optimal. Die neu geschaffene Berufsgruppe, die die Lücke zwischen Pflegeassistenz (PA) und diplomierter Gesundheits- und Krankenpflege (DGKP) schließt, ist aus dem klinischen Alltag nicht mehr wegzudenken.

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Mit der Novellierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) 2016 wurde das neue Berufsbild der Pflegefachassistenz (PFA) in Oberösterreich eingeführt – eine der größten Veränderungen, die die Berufssparte der Pflege in den vergangenen Jahrzehnten erlebt hat. 2018 war der Auftakt zu den ersten Ausbildungen an den Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege (GuKPS) der Oberösterreichischen Gesundheitsholding. Die ersten PFA-Absolvent*innen nahmen ihre berufliche Tätigkeit 2020 auf – unter anderem auch am Salzkammergut Klinikum (SK) mit den drei Standorten Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck. Hier war im Vorfeld rasch erkannt worden, dass die Pflegefachassistenz eine Chance sein wird für alle, die in die pflegerische Patient*innenversorgung eingebunden sind und so wurde die Einführung des neuen Berufsbildes in Form eines Projektes besonders gut vorbereitet. Dies erwies sich als goldrichtig.

Schulungen als Vorbereitung auf PFA

Die Kollegiale Führung des Salzkammergut Klinikums hatte sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Auch und vor allem im Wissen darum, dass die neue Berufsgruppe der Pflegefachassistent*innen eine angemessene Wertschätzung und eine Einführung auf Augenhöhe erfahren sollte. Teil dieser Einführungskampagne waren beispielsweise Informationsveranstaltungen für Ärzt*innen, diplomierte Pflegekräfte und Therapeut*innen, in denen genau aufgeklärt wurde über die Kompetenzfelder der Pflegefachassistenz. Insbesondere die diplomierten Pflegekräfte, die die Fachführung innehaben, mussten zum rechtlichen Rahmen geschult werden sowie darin, wie die Tätigkeiten (prozessorientiert) sinnvoll verteilt beziehungsweise anhand der möglichen PFA-Kompetenzen mit dem Team gemeinsam erarbeitet werden können. Es sollte verdeutlicht werden, wie wichtig die PFA künftig für die Pflegeprozesse sein würde, so dass sich jede Berufsgruppe bestmöglich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren kann (Planung des Pflegeprozesses, Patient*innenedukation etc.). Denn dies führt letztendlich zu einer Qualitätsverbesserung der Patient*innenversorgung. Stationsleitungen wurden in Arbeitskreisen geschult. Unter anderem wurden auch die Prozesse neu ausgerichtet und auf die Tätigkeiten der PFA abgestimmt. Somit war es möglich, die neuen Pflegefachassistent*innen von Beginn an voll in die täglichen Abläufe einzubinden und die Zusammenarbeit zu fördern und zu stärken. Ziel war es, die größtmögliche Akzeptanz für die neuen PFA-Kolleg*innen auf den Abteilungen/Stationen zu erreichen und sie optimal einzugleisen. Ausgewählte Stationen wurden nach und nach für wenige Monate pilotiert und die Pflegefachassistenz simuliert.

 

Besonderheit beim Skill-&-Grade-Mix

Im Gegensatz zu anderen Spitalsträger*innen setzt das Salzkammergut Klinikum seit der PFA-Einführung zudem auf einen schleichenden Skill-&-Grade-Mix, der seit knapp drei Jahren perfekt umgesetzt wird: Es gibt keine fixen prozentuellen Vorgaben, wie viele diplomierte Pflegekräfte und wie viele PFAs es auf einer Abteilung/Station geben muss. Vielmehr wird die Stelle einer diplomierten Pflegekraft oder Pflegeassistent*in, die in Pension geht, mit einer PFA neu besetzt. Dies bedeutet, es wird am Salzkammergut Klinikum niemand versetzt, um mehr PFAs einsetzen zu können. Einziges wichtiges Kriterium: Es muss innerhalb des Skill-&-Grade-Mixes zu jeder Zeit die qualitative Pflege und Versorgung der Patient*innen gewährleistet sein. Die Strategie der Pflegedirektion ging auf. Die Einführung der Pflegefachassistenz ist sehr gut gelungen. Mittlerweile sind im Salzkammergut Klinikum an allen drei Standorten Pflegefachassistent*innen an allen bettenführenden Stationen im Einsatz.

Je nach Eignung und eigener Motivation haben die Pflegefachassistent*innen auch die Möglichkeit, ihre Kompetenzen zu erweitern. Das Salzkammergut Klinikum fördert dies unter anderem mit speziellen Schulungsprogrammen und Fortbildungen (z. B. An- und Abhängen laufender Infusionen, Setzen von PVVK, zukünftig auch Kurse in Praxisanleitung etc.). Es gibt zum Beispiel Teilzeitangebote (sowohl in der PFA-Ausbildung als auch später im Beruf), Rotationsmöglichkeiten, Schnuppertage, einen Pflegepool, in dem die PFAs ihren eigenen Dienstplan erstellen können etc. Auch interessierte Mitarbeiter*innen aus der Pflegeassistenz (PA) werden übrigens optimal unterstützt, wenn sie sich entschließen, sich berufsbegleitend zur PFA aufschulen zu lassen.

Weitere Infos zu allen Ausbildungen und Möglichkeiten für die Pflegefachassistenz (PFA) am Salzkammergut Klinikum unter https://www.ooeg.at/sk

 

Zwei PFAs aus dem Salzkammergut Klinikum berichten

„Ich habe meine PFA-Ausbildung, in der ich sehr gut – nämlich kompetent und menschlich – auf die Tätigkeit vorbereitet wurde, an der GuKPS Gmunden 2021 abgeschlossen und arbeite seither auf der Inneren Medizin 2 im SK Vöcklabruck. Zuvor war ich in der 24-Stunden-Betreuung tätig und merkte, dass mich die Pflege sehr anspricht. Mein Beruf als Pflegefachassistentin füllt mich aus. Im Team fühle ich mich sehr gut aufgehoben. Man spürt, dass alle froh sind, dass wir PFAs als Unterstützung da sind. Wenn wir Hilfe brauchen oder Fragen haben, können wir damit jederzeit zu den diplomierten Pflegekräften kommen. Es gibt auch keine Standesdünkel – jeder unterstützt jeden. Die Kompetenzen sind klar geregelt und definiert. Kürzlich habe ich meine Kompetenzen erweitert und darf nun auch periphere Venenverweilkatheter legen. Mittlerweile habe ich die Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin begonnen und habe bereits das zweite Semester abgeschlossen, denn in der Pflege sehe ich meine berufliche Zukunft.“ Iconia Grigorovici (35)

„Für mich ist Pflegefachassistentin ein wunderschöner Beruf. Direkt nach meinem Abschluss 2022 an der GuKPS Bad Ischl habe ich als PFA im SK Bad Ischl auf der Inneren Medizin B3 begonnen. Ich bin eine typische Quereinsteigerin, habe Hotelfach gelernt und war zuletzt in der Buchhaltung eines Hotels tätig. Nachdem man in der Arbeit aber viel Zeit seines Lebens verbringt und ich gerne mit Menschen zu tun habe, habe ich mich für die Pflegefachassistenz entschieden, weil ich etwas für mich Sinnvolles und Erfüllendes machen will. Wenn ich von den Patient*innen ein Lächeln bekomme und abends heimkomme, hat sich der Tag für mich ausgezahlt. Ich kann als PFA täglich unterstützen, helfen, beraten, informieren, motivieren und zugleich mein Fachwissen ausbauen. Die Kompetenzen sind klar geregelt und man trägt für seinen Bereich eine hohe Verantwortung. Wir haben ein sehr gutes Miteinander im Team und ich arbeite mit vielen Berufsgruppen zusammen – von Ärzt*innen und diplomierten Pflegekräften bis hin zu Diätolog*innen, Logopäd*innen und Physiotherapeut*innen. Ich fühle mich nicht als Assistentin, die ich ja bin, sondern als mitwirkender Teil des Ganzen. Der Beruf ist natürlich auch fordernd. Das Team fängt einen aber in belastenden Situationen hervorragend auf. In der Regel kann ich mich in meiner Freizeit sehr gut erholen und Abstand gewinnen. Förderlich ist dabei, dass ich keinen regelmäßigen Dienst habe von Montag bis Freitag, sondern einen Wechseldienst mit ausreichend Freizeit zwischen den Diensten.“ Eva-Maria Mooslechner (42)

Renate Nobis, MAS, Pflegedirektorin Salzkammergut Klinikum
Credit: OÖG/honorarfrei
Die Pflegefachassistenz als wertvolle Unterstützung der diplomierten Pflege
Credit: OÖG/honorarfrei

 

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Zur Person

Renate Nobis, MAS

ist seit 2021 als Pflegedirektorin Mitglied der Kollegialen Führung am Salzkammergut Klinikum, das über drei Standorte (Bad Ischl, Gmunden, Vöcklabruck) verfügt. Bereits seit 1989 ist sie in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) tätig.

Kontaktmöglichkeiten:

E-Mail: renate.nobis@ooeg.at

Tel.: 05 055473-22100

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